Wahlkampfauftakt, 9. August 2013 in Oldenburg

    Zeit für den GRÜNEN Wandel - Wahlkampfauftakt der GRÜNEN im Wahlkreis Oldenburg-Ammerland

    Am Freitag, dem 09. August 2013 lud der Stadtverband Oldenburg von Bündnis 90/ Die Grünen zusammen mit dem Niedersächsischen Landesverband und unserem Bundestagskandidaten Peter Meiwald zur ersten von vier dezentralen Wahlkampfauftakt-Veranstaltungen in das katholische Gemeindezentrum St. Stephanus ein. Etwa 100 Gäste, die die Welt und die Gesellschaft verändern wollen  – GRÜNE, verschiedene Organisationen, Interessierte – folgten der Einladung.

    Der Abend begann mit einem Marktplatz des Engagements, bei dem sich die Energiegenossenschaft Olegeno, die Initiative gegen Autobahnlärm in Oldenburg, die Car-Sharing-Organisation Cambio, der Bürgerbus Westerstede e.V., das Mädchenhaus e.V., die BI A20-nie, Westerstede Solar e.V., das Theater Wrede, die BI zur Erhaltung der Klävemannstiftung, das Ökumenische Zentrum Oldenburg und das Autonome Frauenhaus präsentierten und sich gegenseitig und mit den übrigen Gästen über ihre Arbeit, ihre Ziele, ihre Wünsche an die Politik austauschten.

    Die Veranstaltung fand in einem kirchlichen Raum statt, weil sowohl die städtischen Räume in Oldenburg als auch die Räume der Landesbehörden keiner Partei für politische Veranstaltungen zur Verfügung gestellt werden, damit auch die im Stadtrat Oldenburg vertretene NPD keine Gelegenheit hat, mit einer großen Veranstaltung auf sich aufmerksam zu machen. Das katholische Gemeindezentrum St.Stephanus hat ein Grasdach. Und da auch in der Kirche über den notwendigen gesellschaftlichen Wandel diskutiert wird, war der Rahmen für diese GRÜNE Veranstaltung mehr als passend.

    Im Laufe des Abends, der von Alexander von Fintel, dem Bundestagskandidaten für Friesland, Wittmund und Wilhelmshaven humorvoll moderiert wurde, stellten sich mit Peter Meiwald zusammen fünf weitere KandidatInnen aus Weser-Ems kurz vor: Dorothea Steiner aus Osnabrück, Dragos Pancescu aus Brake (Wahlkreis Wesermarsch-Landkreis Oldenburg-Delmenhorst), Josef Diersen aus Vechta (Wahlkreis Vechta-Cloppenburg), Birgit Kemmer aus dem Emsland (Wahlkreis Mittelems) und Alexander von Fintel.

    Zusammen mit diesen KandidatInnen läutete der Landesvorsitzender Jan Haude den Wahlkampf ein. Am Beispiel des Regierungswechsels in Niedersachsen machte er deutlich, was GRÜN in kurzer Zeit bewirken kann. So hat die ROT-GRÜNE Landesregierung zum Beispiel die Studiengebühren und das Gutscheinsystem für Asylsuchende abgeschafft, die Möglichkeit des Abiturs nach 13 Jahren an Gesamtschulen wieder eingeführt und höhere Emissionsschutzauflagen für Massentierhaltungsanlagen durchgesetzt. „Auch auf Bundesebene ist viel zu drehen“, sagte Jan Haude und nannte beispielhaft die Stichworte „Mindestlohn“ und „Finanzpolitik“. „GRÜNE Politik geht nach vorn und ist das Gegenteil von SCHWARZ-GELBER Blockadepolitik“, ergänzte er. „Wir setzen uns dafür ein, dass aus gesellschaftlichen auch auf Bundesebene politische Mehrheiten werden. Wir sind kein Steinbrück-Wahlverein. Wir wollen den ROT-GRÜNEN Wechsel und kämpfen für möglichst starke GRÜNE. Denn jede Stimme für GRÜN ist eine Stimme gegen das Weiter-So der Merkel-Regierung und für den Wandel!“

    Alexander von Fintel ergänzte: „Unser Wahlprogramm hat 337 Seiten voller guter Ideen. Wir haben mehr zu sagen als «vegetarischer Donnerstag»!“

    Den Festvortrag des Abends hielt Professor Friedrich Heckmann, Sozialethiker von der Hochschule Hannover. Sein Vortrag trug die Überschrift „Mobilität als Lebensprinzip – Dürfen wir alles, was wir wollen?“. Er stellte die Mobilität um jeden Preis und jedes Einzelnen zu Lasten des Klimas in Frage und vermisste die Solidarität untereinander. Das Mobilitäts-Thema war für ihn Ausgangspunkt für klare Worte zur individuellen Verantwortung bezüglich Lebensstil, in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik.
       „Das muss doch jeder selbst wissen“ sei eine ethische Maxime des Egoismus, die als Leitbild längst ausgedient habe. Prof. Heckmann zitierte in seinem Vortrag den deutsch-amerikanischen Philosophen Hans Jonas, der in seinem „Prinzip Verantwortung“ die Pflicht der Menschheit zum Da-Sein herausgearbeitet habe. Daraus folge laut Prof. Heckmann zwingend und logisch, dass die jetzt Lebenden die Pflicht haben, die Lebensbedingungen so zu gestalten, dass sie auch von folgenden Generationen bejaht werden können und die Lebenschancen der Späteren erhalten werden. Das sei angesichts der Tatsache, dass trotz der Mahnungen des Club of Rome und trotz Kyoto und vieler Klimaschutzkonferenzen der weltweite Ressourcenverbrauch in den letzten 30 Jahren um 80 % gestiegen sei und wir schon heute mit den Folgen des Klimawandels leben müssten, eine zwar große, aber notwendige Aufgabe, die auch in der Politik noch zu wenig diskutiert und bedacht werde. „Jeder einzelne von uns hat die Pflicht und Schuldigkeit sich einzubringen, um zu erreichen, dass Klimapolitik diese Bezeichnung auch verdient“, rief er den ZuhörerInnen zu. „Verantwortung ist eine Tugend, die zu Beginn des 3. Jahrtausends neu gelernt werden muss.“ Prof. Heckmann forderte mehr Nachdenklichkeit darüber und mehr Offenheit dafür, wie wir leben und wirtschaften wollen und wieviel Mobilität  und Flexibilität wirklich sinnvoll und nötig sind. „Der schnellstmögliche Ausstieg aus der bisherigen Art von Wachstumspolitik ist möglich“, fügte er hinzu. Wir alle müssten den Diskurs suchen und auch und gerade in der Politik über ethische Fragen diskutieren. „Small is beautiful – dem hat sich Mobilität unterzuordnen. Wir müssen zu dem Maß zurückfinden, das für ein gutes Leben nötig ist. Ein Zuviel an Flexibilität ist schädlich für das Gemeinwesen. Wir dürfen nur die Menge an Ressourcen verbrauchen, die nachwächst, und nur so viele Schadstoffe ausstoßen, die von den Ökosystemen gut verkraftet werden können.“

    Vor und nach dem Festvortrag machte die Theatertruppe „Coleoptera“ – die Klimakünstler vom Theater „Impulsiv“ in Bremen – deutlich, dass der Klimawandel jeden Einzelnen betrifft. Ihre Darbietungen bescherten den Gästen einen humorvoll-nachdenklichen Blick auf die Problematik.

    Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Musik von „Hier & Jazz“ und viele Gespräche bei leckeren Häppchen.

    Peter Meiwald zitierte Mahatma Gandhi, der einmal formuliert hat: „Wir müssen der Wandel sein, den wir in der Welt zu sehen wünschen.“ Das bedeute, so Meiwald,  nicht nur von der Agrarwende, der Energiewende, der Mobilitätswende zu reden, sondern auch über unser Konsumverhalten, Veggie Days, Bürgersolarkraftwerke, Bürgerbusse – kurz: über unseren Lebensstil - nachzudenken. „Jede und Jeder kann an seinem und ihrem Ort den Wandel gestalten. Wir KandidatInnen wollen unseren Beitrag dazu in Berlin leisten und hoffen auf Eure Unterstützung – nicht nur durch beide Stimmen am 22. September“, fügte Meiwald hinzu.

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