GRÜNE Kreistagsfraktion im Fintlandsmoor

Die Zusammenlegung von Fintlandsmoor und Dänikhorster Moor ist sicher eins der Leuchtturmprojekte des Naturschutzes im Ammerland.

Die Kreistagsfraktion der Grünen hatte daher eingeladen, vor Ort einen Eindruck vom Stand der Unterschutzstellung zu gewinnen. Grüne aus den Räten von Bad Zwischenahn, Westerstede und Edewecht waren ebenfalls dabei.

Mit Hilfe der Flurbereinigung und viel Kompensationsgeld aus den Gemeinden Bad Zwischenahn, Edewecht und Stadt Westerstede konnten Flächen getauscht und ein Korridor zwischen den schon bestehenden Naturschutzgebieten geschaffen werden. „Aber“, gibt der Kreistagsgrüne Hergen Erhardt zu bedenken, „die Flurbereinigung war nicht nur Segen, sondern hat dem Moor auch Schaden zugefügt. Für Naturschutzmaßnahmen wie die Errichtung von Dämmen und die Abdichtung von Gräben sollte Schwarztorf gewonnen und zwischengelagert werden. Der zugesagte Schwarztorf ist spurlos verschwunden, stattdessen wurde Sand geliefert und ins Moor gekippt. Ein Sturm der Entrüstung der Naturschützer folgte, aber leider liegt immer noch viel von dem Sand im Moor. Das läuft der Hochmoorentwicklung entgegen.“

Georg Köster will diesen negativen Eindruck so nicht stehen lassen: „Im südlichen Bereich kann das Wasser besser gehalten werden, weil ein großer Entwässerungsgraben zurückgebaut wurde. Viel Grünland zwischen Fintlands- und Dänikhorstermoor ist in öffentlicher Hand und kann renaturiert werden.“

Beim Gang durchs Moor wurde schnell klar, was die Schätze sind. Hier gibt es noch alle hochmoortypischen Arten: Sonnentau, Wollgras, Glockenheide, Torfmoose aber auch so seltene Pflanzen wie Schnabelried, Moosbeere und Rosmarinheide.
Biologe Erhardt: „Ein zentraler Bereich wurde nie abgetorft und hier befinden sich Arten, die später die Renaturierungsflächen besiedeln können. Allerdings ist auch das kein wirklich lebendes, also wachsendes Hochmoor. Dafür ist es zu trocken.“
Ludger Schlüter vom Zwischenahner Rat wirft ein: „Hier breiten sich überall Birken und Kiefern aus, die dem Moor noch zusätzlich Wasser entziehen. Und die Gräben sind vom höchsten Punkt des Moores aus gesehen sicher vier Meter tief. Was muss hier passieren?“
Die Runde ist sich einig, wir brauchen nicht nur ein Entwicklungskonzept für die neuhinzukommenden Flächen, sondern auch für die heute schon wertvollen Bereiche. Für die Abdichtung der Gräben benötigen wir dringend Schwarztorf, da nur dieser die richtigen Eigenschaften hat. Der mineralische Boden kann das Wasser nicht halten und muss vom Verursacher entfernt werden.

Die Kreistagsgrüne Susanne Miks zieht ihr Resümee, „Wir können nur schützen, was wir kennen. Auch Zusammenhänge sind so leichter erkennbar. Und wer einmal das Gefühl der beweglichen Fläche unter den Füßen gespürt hat, wird das nicht mehr vergessen. Jedes Moor ist ein Lebensraum. Sobald es abgetorft wird, wird dieser Lebensraum unwiederbringlich zerstört. Deshalb begrüßen wir es sehr, dass im Gartenhandel immer öfter Alternativen zu Torf angeboten werden.“

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