30.10.25 –
Am 18. September 2025 informierte die „Moor Initiative Ammerland“ (MoorIA) in der alten Schule Dringenburg über die ökologischen Zusammenhänge von Mooren und Gewässern im Raum Wiefelstede. Neben Sprecherin Susanne Grube gaben Limnologe Hans-Heinrich Schuster und Gewässersaniererin Jenny Kebschull Einblicke in die komplexen Wasser- und Stoffkreisläufe des Ammerlands.
Die Vortragenden zeigten, dass Moore und Binnengewässer als Teil eines größeren ökologischen Systems begriffen werden müssen. Wiefelstede liegt auf einer Wasserscheide, deren Entwässerungssysteme – insbesondere Otterbäke, Halfsteder Bäke und Auebach – das Zwischenahner Meer speisen. Durch intensive landwirtschaftliche Nutzung entwässerter Moorflächen gelangen jedoch große Mengen Phosphor in die Gewässer.
Dieses Nährstoffüberangebot führt im Sommer zu Algenblüten, insbesondere durch Cyanobakterien, deren hochgiftige Toxine für Menschen und Tiere gefährlich sind. Mehrere Todesfälle bei Hunden in den letzten Jahren verdeutlichen das Risiko auch für Kleinkinder an Badeseen.Die Vorträge machten deutlich, dass die Otterbäke die Hauptquelle der Phosphorbelastung des Zwischenahner Meeres darstellt – ein Problem, das durch Klimawandel und steigende Temperaturen noch verschärft wird. Eine anhaltende Freisetzung von Treibhausgasen aus den entwässerten Mooren trägt zudem zur globalen Erwärmung bei.
Als Lösungsansätze wurden drei Wege diskutiert:
1. Wiedervernässung der Moore – ökologisch die nachhaltigste, aber langfristig wirksame Maßnahme, da die Regeneration Jahrzehnte dauert.
2. Chemische Phosphatbindung im Wasser – technisch umsetzbar, jedoch nur begrenzt wirksam und mit möglichen Umweltnebenwirkungen.
3. Umleitung der Otterbäke – aufwendig und teuer, könnte aber den unmittelbaren Eintrag von Nährstoffen ins Zwischenahner Meer deutlich mindern.
Die Referenten betonten, dass nachhaltiger Gewässerschutz im Ammerland nur durch eine Kombination aus langfristiger Renaturierung, reduzierter Düngung und technischen Sofortmaßnahmen erreicht werden kann. Nur wenn Landwirtschaft, Kommunen und Naturschutz eng zusammenarbeiten, lassen sich Moore wieder zu effektiven CO₂- und Nährstoffspeichern entwickeln – ein zentraler Beitrag zum Klima- und Gewässerschutz.
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