Ortsverband Wiefelstede

Kreisverband Ammerland

A20 - Schädlich für das Ammerland

31.10.25 – von Stefan Wübker und Irene Gotthier –

Der Neubau der Autobahn A20 wird von den Ammerländer Grünen entschieden abgelehnt. Sie begründen dies mit

  • fehlendem Bedarf. Sowohl die vorhandenen Autobahnen A 28 und A 29 als auch das übrige Straßenverkehrsnetz sind nicht überlastet.
  • den hohen Baukosten. 1 km Autobahn im ländlichen Raum kosten zwischen 6 Mio€ und 20 Mio€ je nach Beschaffenheit des Untergrundes. Allein die 13km A20 durch das Ammerland würden mindestens 130 Mio€ kosten.
  • dem fehlenden wirtschaftlichen Nutzen für das Ammerland. Die Fachhochschule Erfurt stellte in ihrer Studie bezogen auf die A28 schon fest "weder die Autobahnen noch die fernen Ober- und Agglomerationszentren nehmen maßgeblich Einfluss auf die regionalwirtschaftliche Entwicklung"(1). Somit ist für den Bau der A20 erst recht kein wirtschaftlicher Nutzen zu erwarten, weil das Ammerland mit A28 und A29 schon mehr als ausreichend an die nächsten Oberzentren und das deutsche Autobahnnetz angeschlossen ist.
  • der Zerstörung bisher unberührter Natur- und Landschaftsräume, z.B. der Moore, die so wichtig für die Verbesserung der Klimabilanz sind.
  • den Belastungen durch zusätzlichen Verkehrslärm und Infraschall. Auch der steigende Abrieb von Autoreifen (Microplastic!) wird als wachsendes Umweltproblem betrachtet.
  • dem Verlust von Naherholungsgebieten und damit Beeinträchtigung des Tourismus. In der Nähe von Autobahnen fährt niemand gerne Fahrrad oder geht gerne spazieren.

"Wir sind überzeugt, dass die Reduzierung des Lkw- und Durchgangsverkehrs mit geringerem Aufwand erreichbar wäre. Viele Bürger*innen wünschen sich weniger Verkehr im Ammerland und nicht mehr."

Sie fordern statt dessen einen grundlegenden Wandel in der Mobilitätspolitik: vorrangiges Ziel sei die Instandhaltung bestehender Straßen und insbesondere ein Ausbau der Schienenwege, beispielsweise ein zweites Gleis für die Strecke Oldenburg–Leer​.

Ein weiteres Argument ist die veraltete Planung: In den vergangenen zehn Jahren haben sich ökologische, ökonomische und geopolitische Rahmenbedingungen grundlegend geändert, ohne dass die Pläne angepasst wurden. Daher rufen die Grünen die Bundestagsabgeordneten des Ammerlands auf, den Bau der A20 endgültig abzusagen und stattdessen eine zukunftsorientierte, nachhaltige und klimafreundliche Verkehrspolitik zu verfolgen.

(1) Berichte des Instituts Verkehr und Raum Band 13 (2013) ISSN1868-8586
"
Analyse der regionalwirtschaftlichen Effekte des Fernstraßenbaus anhand ausgewählter Autobahnprojekte"

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